Martin_Birrer_FDP_Web_04.jpg
August 2022

Zum Leserbrief «Biodiversität in der Stadt», Ausgabe vom 25. Juli

Interessanter Leserbrief von Markus Schärli! Wenn man sich diesen Text zu Gemüte führt, wird einmal mehr klar: Die Landwirtschaft ist nun auch noch am Energieschlamassel schuld. Es gibt aber ein gutes Sprichwort, das die Bevölkerung verinnerlichen sollte: Schlage nie die Hand, die dich füttert!

Laut Schärli betreiben Luzerner Bauern, anstatt zur Biodiversität Sorge zu tragen, intensive Massentierhaltung und produzieren dadurch Unmengen von Gülle, welche den Pflanzen und Insekten den Garaus machen. Falsch, falsch und noch einmal falsch. Bevor solche Aussagen gemacht werden, sollte man Lustat konsultieren.

Es ist ganz klar festzuhalten, dass jeder Landwirt ökologische Ausgleichsflächen halten muss. Diese Flächen haben sich in den letzten 20 Jahren vergrössert. Die Anzahl der gehaltenen Rinder, die als grosse Klimasünder gelten, hat in den vergangenen Jahren abgenommen. Ja, man kann sogar sagen, dass die Zahl der Grossvieheinheiten aller Tierarten kleiner geworden ist. Die im Leserbrief erwähnte Massentierhaltung, welche es in der Schweiz gar nicht gibt, hat mit dem ganzen Nährstoffhaushalt nichts zu tun. Jeder Landwirt hat eine Nährstoffbilanz zu erstellen, und diese muss ausgeglichen sein. Zu diesen Nährstoffen gehört auch die verpönte Gülle. Gülle ist ein natürlicher Dünger, der dem Boden zurückgeführt wird, nachdem er ihm entnommen wurde.

Dass solcher Dünger in der Stadt und Agglomeration nicht mehr eingesetzt werden sollte, ist Unsinn. Auch im urbanen Raum soll die landwirtschaftliche Produktion Platz haben. Beim Rundumschlag im Leserbrief werden auch Fotovoltaikanlagen erwähnt. Hier sollte man den Landwirten dankbar sein, dass sie ihre Okonomiegebäude zur Verfügung stellen. Die Hürden und Bürokratie für einen Bau dazu sollten gesenkt werden, damit noch mehr solche Anlagen entstehen.

Martin Birrer, Kantonsrat FDP, Emmen